Das Konzept des Projekts Stallgeflüster basiert auf den Gedanken Kulturgut retten, Symbiosen initiieren und Gefässe für neue, spannende Freizeitaktivitäten zu bilden. Der Rückgang landwirtschaftlicher Nutzungen im alpinen Raum lässt den ehemals belebten Stall Stück für Stück erblassen. Doch streuen sich die Ställe über den gesamten Kanton und prägen das landschaftliche Bild in hohem Masse. Die Substanz der noch existierenden Zeitzeugen verschlechtert sich stetig und generiert stärker werdenden Handlungsbedarf. Wanderwege schlängeln sich im Hang an den Stallbauten vorbei, mit geringer Beachtung füreinander teilen sie sich den Alpenraum. Mittels kleinster Eingriffe werden die zwei ortsbildprägenden Inhalte miteinander verknüpft. Ein initialer Aufwand soll der Weiterentwicklung eine Eigendynamik verleihen. Gemeinsam mit örtlichen Gemeinden, Vereinen und interessierten Protagonisten werden potenzielle Standorte und deren Nutzungen evaluiert. Ein modularer Nutzungsgrundstock stellt die Erscheinung als Einheit sicher.
Pilotprojekt – Tujetsch
Die aufstrebende Region Tujetsch grenzt an die zwei grösseren Ski- und Erlebnisgebiete Andermatt und Disentis. Als Bindeglied gewinnt die Gemeinde anzunehmender Bedeutung. Mit wachsendem Tourismus im Winter, sind auch Strategien für den Tourismus im Sommer zu stärken. Gerade der Wander- und Alpinismus-Trend bietet Anlass dazu, das bestehende, sehr gut ausgebaute Wanderwegnetz für Sommertouristen aufzuwerten. Die zahlreichen Stallbauten in dieser Region bieten Raum für verschiedene Publikumsnutzungen. In der geplanten Routenführung wurden Stallgruppierungen ausgewählt, die gemeinsam mit der geplanten Netzerweiterung und den zusätzlichen Brückenbauten eine Verbindung zwischen Sedrun und Dieni bilden.